Thursday, April 14, 2011

Podiumsdiskussion: Die Nachkriegszeit im Gespräch


ETH Zürich
Institut für Geschichte und Theorie der Architektur gta
Assistenzprofessur für Architekturtheorie
Ass. Prof. Dr. Laurent Stalder

Podiumsdiskussion, Jean-Marc Lamunière, Genf
Datum : Dienstag, 19. April 2011
Zeit : 08:30 bis 10:00
Ort : HIL H 40.4

Jean-Marc Lamunière (*1925) studierte Architektur an der Universität in Florenz und eröffnete 1952 zusammen mit Pierre Bussat sein eigenes Büro in Genf. 1973 wurde er Professor an der eidgenössischen Hochschule in Lausanne und gründet dort 1987 zusammen mit Jacques Gubler das Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (ITHA), das er bis 1992 leitete. Zuvor hatte sich ab 1967 zwischen ihm und Louis Kahn ein kontinuierlicher Austausch durch wiederholte Einladungen an die Universität in Pennsylvania etabliert.
Die meisten Bauten realisierte er in Genf und Umgebung, darunter das Wohn- und Geschäftshaus in Lancy (1961-65), das Archiv und Gewächshaus des botanischen Gartens (1967-72 und 1979-1987), die Villa Dussel (1969-74) sowie das Wohnhaus am Quai Gustave-Ador (1978-1984); weiterer Schlüsselbau seines Werkes ist das Zentrum für Information und Grafik in Lausanne (1957-61).
Seine Zeichnungen und Aquarelle wurden international ausgestellt, unter anderem auf der Architekturbiennale in Venedig (1980). Seine Haltung zur Architektur vereinigt Rationalismus und Klassizismus und verteidigt den Status des Architekten als Künstlers.

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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