Wednesday, April 6, 2011

Redigieren des Interviews

Die Schwierigkeit dürfte wohl darin bestehen, die Atmosphäre der Sprechsituation und den Charakter der interviewten Person in der schriftlichen Fassung sinnvoll zum Ausdruck zu bringen. Zudem erscheint mir die Verschriftlichung generell ziemlich schwierig. Das Beispiel von Michael Haller zeigt, dass diese stark vom Originaltext abweichen kann. Und wahrscheinlich auch muss, damit der Text letztendlich attraktiv ist. Vermutlich muss man sich gedanklich erst mal vom gesprochenen Interview "befreien", damit man einen sprachlich und inhaltlich guten Text erhält.

1 comment:

  1. Mich hat es auch leicht geschockt zu sehen, wie stark Haller das Inteview redigiert hat. Nach der Bearbeitung hat sich die ganze struktur geändert. Ich habe mich allerdings gefragt ob dies vorallem daran liegt, dass der Text für eine Zeitung mit begrenzetem Platzangebot so stark redigiert und gekürtzt wurde. mich würde die Diskussion interessieren wo wir unseren Text einordnen. Wo befinden wir uns, zwischen einem sehr stark kondensierten Text für einen Zeitungsartikel und einer flüssigeren Gestaltung, die mehr dem realen Redenfluss entpricht.

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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