Tuesday, April 13, 2010


ich bin vor kurzem auf folgende homepage gestossen:

http://www.living-architecture.co.uk/who-we-are.asp
(im bild das haus von Jarmund/Vigsnæs Architects)


das projekt möchte es jedem ermöglichen in einem haus eines top-architekten eine weile zu verbringen.
einerseits finde ich den blick auf moderne architektur den die organisation living-architecture damit vermittelt, auf "hübsche kleine objekte" beschränkt, ohne im geringsten die breite der thematiken mit der sich architektur beschäftigt (beschäftigen sollte) aufzuzeigen. andererseits sehe ich natürlich den reiz eine woche in einem zumthor-haus zu verbringen. und freue mich somit auf 2011.

3 comments:

  1. Also ich finde das ganze wirklich eine gute Idee. Man muss doch immer im Kleinen anfangen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob jemand, der sich nicht sowieso für Architektur interessiert so ein Haus mieten würde, denn günstig werden die Mietpreise sicher nicht sein.
    Es ist nicht unbedingt einfach schöne Feriendomizile zu finden und dieses Projekt erweitert das Angebot zumindest um ein paar Häuser, und wenn das Ganze gut ankommt, werden sicher weitere folgen.
    Ich freue mich auf jeden Fall auch schon darauf das Zumthor-Haus zu mieten, zumal er es bereits bei seinem letzten Vortrag an der ETH vorgestellt hat.
    Das ein Architekt wie Peter Zumthor bei so einem Projekt mitmacht spricht eigentlich auch schon für sich, oder?

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  2. Da hast du also ein tolles Projekt aufgespürt, doch als allererstes suchst du gleich mal nach einem Kritikpunkt! Wieso?!? Wieso können die meisten Architekten nicht einfach mal sagen jawohl, das finde ich richtig gut?! Nichts und niemand ist perfekt und natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Doch kann mans nicht einfach mal bei der einen guten belassen anstatt immer gleich nach dem Negativen zu fragen? Und dieses dann auch noch als erstes aufs Blatt zu bringen.
    Ich finde dieses Projekt eine gute Idee. Einem Laien kann man Architektur nicht näherbringen, indem man ihn gleich mit der ganzen Hülle und Fülle von Gebautem konfrontiert. Ich glaube, dass dieses Projekt einen Weg bietet, der für den Nicht-Architekten gut zugänglich ist und in ihm dann vielleicht das Interesse weckt, sich mit weiteren Architekturen auseinanderzusetzen.

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  3. liebe meyer_daniela

    du fragst weshalb ich zuerst nach einem kritikpunkt suche. habe ich nicht. ich habe einen kritikpunkt zuerst erwähnt, um mit dem positiven teil aufhören zu können.
    ich kann dir zwar zustimmen, dass architekten (und menschen generell) dazu neigen, zu schnell negatives zu suchen, und dies pessimistisch und miesmacherisch wirkt. gleichzeitig ist kritik aber nicht zwingend etwas negatives, beinhaltet es doch gleichzeitig nicht nur den glauben etwas besitze das potential noch besser zu sein, sondern auch noch das streben nach stetiger verbesserung.
    ich finde das besagte projekt auch eine gute idee ich denke auch in keiner weise, dass man laien mit einer hülle und fülle von gebauten konfrontieren sollte, im gegenteil. die sorgfältige auswahl von bewohnbaren objekten scheint mir eine gute wahl. diese jedoch auf ländliche, alleinstehende, ausgefallene objekte zu beschränken, finde ich schade. nur schon ein objekt in einer stadt wäre eine schöne diversität (zusätzlich ist es sowieso auch viel schwieriger schöne, erschwingliche stadtferiendomizile zu finden).
    und eigentlich wäre auch noch die frage zu erörtern ob es überhaupt nötig ist, laien forciert für architektur zu interessieren und nicht einfach architektur zu machen, die benutzer und passanten begeistert, ohne die architektur als solches ins zentrum zu setzen.

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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