Tuesday, April 13, 2010

"Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir, wer du bist"
Christian Morgenstern (1871-1914), dt. Lyriker

Christian Morgenstern beschreibt die Unverwechselbarkeit des Stils eines Architekten. Die Architektur ist Abbild des Schaffens eines Architekten und dieser ist einem Stil für immer und ewig verpflichtet. Doch ist das wirklich so? Kann man immer sagen, wer ein Gebäude entworfen hat, wenn man es sieht? Ist nicht jedes Gebäude ein Individuum und zeigt unterschiedliche Fassetten eines Künstlers?

4 comments:

  1. natürlich nicht. menschen und ihre ansichten ändern sich.
    so zb philip johnson: vom "glass house" zum PoMo "AT&T building"

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  2. Man kann doch auch gerade in der Veränderung des Baustils oder in einer Vielfalt die Interessen und Prioritäten, vielleicht auch den Charakter des Architekten erkennen.
    Geht es in dem Zitat nicht eher um das eigentlich Bauen? Z.B. sorgfältig, überlegt, hastig, etc, also wie man einen Ort, (Heidegger) im Raum schafft, die Idee eines Ortes in Realität umsetzt.

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  3. Zeige mir, wie du baust, und ich sage dir, wer du bist"
    Christian Morgenstern (1871-1914), dt. Lyriker

    Christian Morgenstern beschreibt die Unverwechselbarkeit des Stils eines Architekten. Die Architektur ist Abbild des Schaffens eines Architekten und dieser ist einem Stil für immer und ewig verpflichtet. Doch ist das wirklich so? Kann man immer sagen, wer ein Gebäude entworfen hat, wenn man es sieht? Ist nicht jedes Gebäude ein Individuum und zeigt unterschiedliche Fassetten eines Künstlers?

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  4. Ich bin feste Überzeugung, dass wie wir wohnen und bauen beeinflusst ist von unsere Kultur und unsere Überzeugung und so unsere Charakter. Natürlich spielt die Zeit, in der Mensch wohnt eine Größer Rolle, aber es ist egal, wie wir uns verändern, so verändert auch unsere Entwürfe unsere Art zu bauen uns und Wohnen.... und so ist immer momentane Spiegelbild unsere Gedanken.

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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