Der Architekturstudent bewundert den kreativen Architekten, einer der
Ideen entwickelt oder diese Interessant weiterdenkt. Diese Ideen
müssen auch gebaut sein und das mit sorgfältig ausgearbeiteten
Details, damit die Anerkennung sich verbreitet. Dies bedeutet, dass in
der Entwurfs- und Ausführungsphase viel Aufwand betrieben werden muss.
Die vom SIA beschrieben Vergütungsansätze, welche heute immer öfter zu
Ungunsten des Architekten gedrückt werden, lassen das aber immer
weniger zu. Dies führt entweder zum Architekten ohne Freizeit oder zum
schnellen wachsen und schrumpfen der Architekturbüros, da nach
abgeschlossenen Bauarbeiten das Team nicht mehr finanziert werden
kann. Beide Szenarien sind nicht sehr attraktiv. Der erste Fall
führt zum Architektenfreak und der zweite zu unangenehmsten Stimmungen
im Büro, wenn kurz nach Entlassungen neue Architekten eingestellt
werden. Man arbeitet aus reiner Freude am Beruf und würde das auch
gerne ein ganzes Leben tun. Dies ist ein Arbeitsmodell, das im
Konflikt steht zu einer Familie, sei es aus finanziellen Gründen (ein
80% Architektenlohn reicht nicht für drei oder vier Personen) oder
sozialen Gründen. Man möchte seine Kinder aufwachsen sehen.
Ich frage mich wo bleiben die Architektengewerkschaften?