Architektenwerbung
Direktwerbung ist in der Architektenszene immer noch tabu; auch wenn die zunehmende Existenznot der Architekten das Bedürfnis nach einer liberalisierten Werbementalität weckt. Die meisten mittelständischen Büros sind stark auf eine erfolgreiche Projektakquise angewiesen. Die Vorgehensweisen unterscheiden sich nicht sonderlich. Gute Kontakte, Publizität durch veröffentlichte Werke oder im seltensten Fall eine eigene PR-Abteilung sorgt für die notwendige Auftragsfülle. Besonderes Augenmerk sei hier jedoch auf einen Spezialfall gelegt und zwar die alljährliche Weihnachts- oder Neujahrskarte, wie wir sie alle zu Genüge von Banken, Vereinen oder sonstigen Dienstleistern erhalten. Seitdem ich mich in der ‚Architekturszene’ bewege, ist auch noch der Architektenneujahrsgruss, digital oder postalisch, hinzugekommen. Was genau will ein Architekturbüro jedoch mit dieser freundlichen Karte bezwecken? Eine inspirierende Architekturabbildung könnte potentielle Auftraggeber ansprechen und eine kreative Selbstdarstellung transportiert möglicherweise einen besonderen Tätigkeitsschwerpunkt. Vielleicht ist besagtes Medium jedoch auch nur ein altbewährtes Mittel zum Kontakte knüpfen und pflegen. In dem Fall frage ich mich allerdings, ob die abgebildete Neujahrskarte ihren Zweck nicht etwas verfehlt hat. Wenn Sie allerdings ihren Altbau dämmen wollen und auch im Umgang mit ihrer Bauinvestition über eine gute Portion Humor verfügen, dann könnte dieses Büro genau das richtige für Sie sein!
No comments:
Post a Comment