Tuesday, March 9, 2010

Architekturkritik als Film?...

...am Beispiel des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart.

Ohne beschreibende Worte führt der Film durch das Museum, nur unterstützt durch Musik. Ähnlich wie in einer Kritik, folgt der Film den maßgebenden strukturellen Elementen. Mit Eindrücken von der äußeren Erscheinung des Gebäudes geht es vom Foyer in den Aufzug, bis zum ersten Ausstellungsraum. Es folgen Impressionen der Ausstellung, ohne chronologische Reihenfolge. In ruhigen Bildern sieht man Blickbezüge nach Außen und oft der Blick zurück in die Haupthalle, wo die Bewegung der Aufzüge verfolgt werden kann.

Die Frage ist nun, kann diese Art von Annäherung an ein Gebäude auch eine Art Kritik sein? Der Betrachter hört natürlich keine ausgesprochene Kritik, dennoch wird sein Blick gelenkt, er wird von der Musik und der Art der Kameraführung beeinflusst. Er sieht nur die Dinge, die er sehen soll. Damit wird schließlich auch ein bestimmtest Bild erzeugt. In diesem Fall scheint der Film tatsächlich nur positive Aspekte zeigen zu wollen, er will den Betrachter vielleicht einen Vorgeschmack auf den eigentlichen Besuch geben.
Der Film regt an, sich selbst eine Meinunug über das Gebäude zu bilden. Es wird sowohl der Architekturinteressierte, als auch der Architekt selbst angesprochen. Und mit der Kritik von Pieper im Hinterkopf sieht man den Film nochmals ganz anders...


www.architekturclips.de/webseiten/filme/a_acht/mercedes/mercedes.html

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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