
As you know two weeks ago opened the new Monte Rosa hut of the Swiss Alpine Club builded for the 150° Anniversary of the ETHZ.
The hut serves as a teaching and researching laboratory of how a self-sufficient building (energy is gained from an 85m² photovoltaic plant built into the south facade of the building) can be sustainible in extreme condition (2883 m) and is linked to the tradition of expressive building in the mountains (appearance as a crystal). Global warming implies a glacial recession faster than ever and the increasing tourist development of the Alps raises in me the question about the justification of human intervention in the mountains: is just because the fascination of "alpine architecture" or this time is a call because we can build 90% self-sufficient and sustainibly in extreme condition so we have to be able to be better in normal condition...?
From: "http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/alpine_architektur_heute_1.3639139.html"
Bruno Latour (cf. Archplus 196/197) hat dieses Dilemma am Beispiel der ökologischen Bewegung gut beschrieben. Einerseits beanspruche sie die politische Kompetenz im Kampf zur Bewahrung der lokalen Umwelt (darin könne sie nur eine weitere Spezialisierung und Fragmentierung innerhalb der politischen Landschaft darstellen), andererseits wolle sie den "Planeten" als ganzes retten. Aus diesem Dilemma gäbe es nur einen Ausweg, nämlich die radikale Neudefinition des Begriffs Natur und damit auch des Verhältnisses des Menschen zu seiner Umgebung, indem die Natur nicht mehr als Objekt betrachtet werde, sondern als etwas, das, wie der Mensch, ebenfalls seinem Endzweck nachgehe (z.B. das Mäandrieren des Flusses).
ReplyDeleteWelche Rolle könnte die Architektur darin einnehmen? Ist der Begriff der Architektur, wie wir ihn - als Objekt - verstehen, überhaupt noch brauchbar?
Obwohl vermutlich fast jeder Architekt seine Projekte inzwischen als nachhaltig bezeichnet, so scheint nur ganz Weniges diesbezüglich ernst gemeint zu sein. Denn wie sonst soll eine Hütte auf knapp 3000 m ü. M. mitten in den Alpen als nachhaltig bezeichnet werden können?! Sie mag zwar mehr oder weniger autark funktionieren, doch das Anstreben von Massentourismus (120 Bettenplätze!) und die völlige Abhängigkeit vom Helikopter (vom Bau bis zur täglichen Versorgung) ist ganz sicher nicht nachhaltig. Von Umdenken ist da noch nicht viel spürbar ... im Gegenteil.
ReplyDeleteIch finde nicht, das man der Monte Rosa Hütte aufgrund ihrer Lage und ihrer Funktion ihre Nachhaltigkeit absprechen kann. Die Idee einer SAC-Hütte ist es ja, das Wanderern und Kletterern in einer unwirtlichen Umgebung eine einfache Unterkunft zur Verfügung gestellt wird. Es geht aso explizit nicht darum, den Alpenraum zu erobern, sondern ihn mittels eines konzentrierten Eingriffs für den Menschen erlebbar zu machen. Natürlich kann man die Frage nach der Berechtigung solcher Bauten stellen, da sie keinem grundlegendem menschlichen Bedürfniss dienen. Im Gegensatz zum Ski-Massentourismus handelt es sich hierbei aber um eine ziemlich nachhaltige Form von Tourismus (wenn es sowas überhaupt gibt).
ReplyDeleteNatürlich widerspricht die Monte Rosa Hütte dem Bild der einfachen und spartanischen SAC Hütte. Trotzdem gelingt es ihr, den Typus Hütte mittels neuer Technik sinnvol weiterzuentwickeln.
Ist die Diskussion über die Nachhaltigkeit solcher Prestigeobjekte nicht vielmehr die Suche nach einer Begriffsdefinition? Jedes Gebäude neueren Ursprungs beansprucht für sich ein außergewöhnlich hohes Maß an Nachhaltigkeit - die Aspekte reichen dabei vom Städtebau bis hin zur Auswahl des Toilettenpapiers.
ReplyDeleteDarf es mittlerweile nicht als selbstverständlich angesehen werden, dass Gebäude - ob sie nun Hütten in menschenfeindlichen Gefilden wie den Alpen, oder Reihenendhäuser spießbürgerlicher Vorstädte sind - über sinnvolle ökologische Konzepte verfügen? Liegt nicht eine Gefahr darin, Architektur in zu hohem Maße an ihrer Nachhaltigkeit zu beurteilen?
Damit soll keineswegs gesagt sein, dass Architektur nicht eng mit ökologischen Überlegungen verbunden sein muss, aber die Zeiten wo Passivhäuser aussehen wie Passivhäuser sind nun ein gutes Jahrzehnt alt. Und die Monte-Rosa-Hütte zeigt doch eindrucksvoll, dass entwerferische Absichten sich technisch im viel zitierten Sinne der Nachhaltigkeit umsetzen lassen.
Ist die Architektur und ihre Diskussion wirklich so stark abhängig von diesem Terminus?
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