Friday, March 5, 2010

New SAC Monte Rosa Hut


As you know two weeks ago opened the new Monte Rosa hut of the Swiss Alpine Club builded for the 150° Anniversary of the ETHZ.
The hut serves as a teaching and researching laboratory of how a self-sufficient building (energy is gained from an 85m² photovoltaic plant built into the south facade of the building
) can be sustainible in extreme condition (2883 m) and is linked to the tradition of expressive building in the mountains (appearance as a crystal). Global warming implies a glacial recession faster than ever and the increasing tourist development of the Alps raises in me the question about the justification of human intervention in the mountains: is just because the fascination of "alpine architecture" or this time is a call because we can build 90% self-sufficient and sustainibly in extreme condition so we have to be able to be better in normal condition...?
From: "http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/literatur_und_kunst/alpine_architektur_heute_1.3639139.html"


5 comments:

  1. Bruno Latour (cf. Archplus 196/197) hat dieses Dilemma am Beispiel der ökologischen Bewegung gut beschrieben. Einerseits beanspruche sie die politische Kompetenz im Kampf zur Bewahrung der lokalen Umwelt (darin könne sie nur eine weitere Spezialisierung und Fragmentierung innerhalb der politischen Landschaft darstellen), andererseits wolle sie den "Planeten" als ganzes retten. Aus diesem Dilemma gäbe es nur einen Ausweg, nämlich die radikale Neudefinition des Begriffs Natur und damit auch des Verhältnisses des Menschen zu seiner Umgebung, indem die Natur nicht mehr als Objekt betrachtet werde, sondern als etwas, das, wie der Mensch, ebenfalls seinem Endzweck nachgehe (z.B. das Mäandrieren des Flusses).
    Welche Rolle könnte die Architektur darin einnehmen? Ist der Begriff der Architektur, wie wir ihn - als Objekt - verstehen, überhaupt noch brauchbar?

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  2. Obwohl vermutlich fast jeder Architekt seine Projekte inzwischen als nachhaltig bezeichnet, so scheint nur ganz Weniges diesbezüglich ernst gemeint zu sein. Denn wie sonst soll eine Hütte auf knapp 3000 m ü. M. mitten in den Alpen als nachhaltig bezeichnet werden können?! Sie mag zwar mehr oder weniger autark funktionieren, doch das Anstreben von Massentourismus (120 Bettenplätze!) und die völlige Abhängigkeit vom Helikopter (vom Bau bis zur täglichen Versorgung) ist ganz sicher nicht nachhaltig. Von Umdenken ist da noch nicht viel spürbar ... im Gegenteil.

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  3. Ich finde nicht, das man der Monte Rosa Hütte aufgrund ihrer Lage und ihrer Funktion ihre Nachhaltigkeit absprechen kann. Die Idee einer SAC-Hütte ist es ja, das Wanderern und Kletterern in einer unwirtlichen Umgebung eine einfache Unterkunft zur Verfügung gestellt wird. Es geht aso explizit nicht darum, den Alpenraum zu erobern, sondern ihn mittels eines konzentrierten Eingriffs für den Menschen erlebbar zu machen. Natürlich kann man die Frage nach der Berechtigung solcher Bauten stellen, da sie keinem grundlegendem menschlichen Bedürfniss dienen. Im Gegensatz zum Ski-Massentourismus handelt es sich hierbei aber um eine ziemlich nachhaltige Form von Tourismus (wenn es sowas überhaupt gibt).
    Natürlich widerspricht die Monte Rosa Hütte dem Bild der einfachen und spartanischen SAC Hütte. Trotzdem gelingt es ihr, den Typus Hütte mittels neuer Technik sinnvol weiterzuentwickeln.

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  4. Ist die Diskussion über die Nachhaltigkeit solcher Prestigeobjekte nicht vielmehr die Suche nach einer Begriffsdefinition? Jedes Gebäude neueren Ursprungs beansprucht für sich ein außergewöhnlich hohes Maß an Nachhaltigkeit - die Aspekte reichen dabei vom Städtebau bis hin zur Auswahl des Toilettenpapiers.

    Darf es mittlerweile nicht als selbstverständlich angesehen werden, dass Gebäude - ob sie nun Hütten in menschenfeindlichen Gefilden wie den Alpen, oder Reihenendhäuser spießbürgerlicher Vorstädte sind - über sinnvolle ökologische Konzepte verfügen? Liegt nicht eine Gefahr darin, Architektur in zu hohem Maße an ihrer Nachhaltigkeit zu beurteilen?

    Damit soll keineswegs gesagt sein, dass Architektur nicht eng mit ökologischen Überlegungen verbunden sein muss, aber die Zeiten wo Passivhäuser aussehen wie Passivhäuser sind nun ein gutes Jahrzehnt alt. Und die Monte-Rosa-Hütte zeigt doch eindrucksvoll, dass entwerferische Absichten sich technisch im viel zitierten Sinne der Nachhaltigkeit umsetzen lassen.
    Ist die Architektur und ihre Diskussion wirklich so stark abhängig von diesem Terminus?

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Über das Seminar "Architekturkritik"

Architekturkritik findet an der Schnittstelle von architektonischer Produktion und Öffentlichkeit statt. Sie prägt damit die Wahrnehmung und Diskussion von Architektur in der Gesellschaft entscheidend mit. Entwerfende Architektinnen und Architekten fühlen sich bisweilen durch die schreibende Zunft falsch oder gar nicht verstanden oder ganz einfach ignoriert, was zu einer weit verbreiteten Frustration oder gar Irritation führt. Von diesem Befund ausgehend, setzt sich das Seminar „Architekturkritik“ zum Ziel, den Studierenden Möglichkeiten und Grenzen der Architekturkritik zu vermitteln. Die Lehrveranstaltung umfasst die theoretische Reflexion, Diskussionen an konkreten Objekten sowie aktive Textarbeit. Vom mündlichen Diskurs über die schriftliche Rezension bis hin zum Bild als Medium der Kritik werden die Studierenden verschiedene Formen des kritischen Umgangs mit Architektur kennen und anwenden lernen. Des Weiteren soll anhand der Lektüre und Diskussion theoretischer und historischer Texte die Praxis der Architekturkritik selbst reflektiert werden. Schliesslich wollen wir auch darüber nachdenken, inwiefern Kritik als Instrument für den Entwurf nützlich gemacht werden kann.

Das Seminar gliedert sich in drei Abschnitte. In einer ersten Phase werden die theoretischen Grundlagen anhand der Lektüre und Diskussion einschlägiger Texte und von Referaten erfahrener Kritikerinnen und Kritiker erarbeitet. In einem zweiten Schritt werden Bauten vor Ort besucht, um anhand der direkten räumlichen und visuellen Erfahrung ein Begriffsinstrumentatrium für die Kritik zu entwickeln, aber auch den sprachlichen Ausdruck zu üben. Schliesslich rückt im dritten Teil das Handwerk in den Vordergrund, indem die Studierenden eigene Rezensionen verfassen, die nach Möglichkeit veröffentlicht werden sollen.

Reto Geiser und Martino Stierli

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